Es sind Sommerferien in Berlin und viele regelmäßige Hasenheide-Läufer machen sich auf in den Urlaub. Auch uns führte der Weg zum schwedischen Ferienhaus "rein zufällig" über Kopenhagen und damit am Samstagmorgen zum Amager Strandpark parkrun. Dänemark war das zweite Land, in dem nach Großbritannien parkruns aufgebaut wurden. Der Standort Amager Faelled wurde bereits 2009 eröffnet und befindet sich wie Hasenheide parkrun in einem großen öffentlichen Park. Da uns allerdings der Sinn nach etwas Abwechslung stand, entschieden wir uns gegen diesen Meilenstein in der parkrun-Geschichte und wegen der tollen Lage direkt am Meer für Amager Strandpark.
Unsere parkrun-Freunde in Kopenhagen starten auch um 9 Uhr wie wir in der Hasenheide. Wir treffen überpünktlich kurz vor halb 9 ein. Vom Team oder Aufbau ist nichts zu sehen. Zehn Minuten später finden wir zumindest eine parkrun-Touristin aus England. Wir stoßen dann gemeinsam auf eine kleine Ansammlung von Läufern, aber wo ist das Team? Niemand trägt eine Weste. Wem sollen wir uns vorstellen? Wir hatten auf dem Weg zum Strandpark kurz überlegt, wie wir dem Laufleiter erklären, warum wir mit Kamera laufen und ständig fotografieren. Ob er versteht, was "travelling bunnies" sind?
Punkt 9 Uhr steigt einer der Anwesenden auf eine Bank und begrüßt uns. Das Briefing verläuft nordisch-pragmatisch mit einer Abfrage anwesender Touristen (nur zwei außer uns) und einer kurzen Erklärung der Strecke ohne Karte, ungefähr so: "Also ihr lauft über die Brücke linksherum, dann zum Leuchtturm und auf der zweiten Runde dann rechtsherum. Alles klar? Ansonsten einfach den anderen nach, die kennen den Weg." Es gibt keinerlei Pfeile, Schilder oder Streckenposten. Die Ausrüstung besteht aus einer kleinen parkrun-Flagge und dem Handy des Laufleiters. Trotzdem funktioniert alles vollkommen reibungslos und entspannt. Alle Anwesenden sind freundlich und gut gelaunt.
Die Strecke besteht im Wesentlichen aus zwei Runden, die man einmal im Uhrzeigersinn und dann entgegensetzt läuft. Durch die Richtungsänderung begegnet man sich auf der Strecke. Wir liefen mit dem Schnellsten ins Ziel, nur dass wir noch eine Runde vor uns hatten. Die Aussicht während des Laufs ist spektakulär, man sieht die Skyline des Hafens, die Öresundbrücke mit dem schwedischen Malmö im Hintergrund oder auch Frachtschiffe, Segelboote, Kajaks und Stand-Up-Boards. Mit dem Wetter haben wir großes Glück, es ist sonnig, aber noch angenehm kühl.
Das Scannen der Barcodes und der Zielmarken findet in einer kleinen Strandbude statt. Hier sitzt eine nette Helferin hinter einem Tisch, auf dem alle Barcodes der regelmäßigen Teilnehmer ausgebreitet sind. Richtig, die Barcodes bleiben beim Team, nur Auswärtige wie wir müssen ihre Barcodes selbst mitbringen. Ist das nicht praktisch? Von wegen DFYB! Das Team hütet die Barcodes. Ob wir das in der Hasenheide auch anbieten sollen ?
Statt dem Cafè Blume gibt es im Zielbereich einen Wasserkocher, Teebeutel und Instant-Kaffee sowie Wasser aus dem Kanister und eventuelle Mitbringsel. Insgesamt waren heute 50 Läuferinnen und Läufer im Amager Strandpark unterwegs, unterstützt von vier Volunteers. Uns hat es sehr gut gefallen! Die Mischung aus traumhafter Strecke und lässiger Abwicklung ist sehr charmant.
Und was gibt es von zu Hause zu berichten? In der Hasenheide wurden heute 127 Barcodes gescannt. Das bedeutet, dass wir erstmals zehn Wochen hintereinander 100 oder mehr Läuferinnen und Läufer zu Gast hatten! Wir gratulieren zu 26 neuen Bestzeiten und danken unseren Volunteers: Aljoscha, Andy, Britta, Christian, Florian, Hila, Laike, Leitha, Matthew, Maximilian, Peter, Sonja und Yoni.
Viele Grüße aus dem Norden
Susan, Achim und Jonathan